Gefühlsgeschichte der Migration - Was heißt Ankommen für die Generationen von Einwanderern in der BRD? In seinem aufrüttelnden Buch verwebt der Historiker und deutsch-iranische Doppelstaatler Sarhangi gekonnt biografische, literarische und historisch-wissenschaftliche Perspektiven zu einem Kompendium der Emotionen von Migrantinnen und Migranten in Deutschland. „Vom Balkon aus schaute ich auf einen Spielplatz, auf dem Kinder meines Alters umherliefen und sich amüsiert rauften. Nach kurzem Zaudern fragte ich sie, ob ich mitspielen dürfte. Die Antwort war: „Nein, mit Ausländerkindern spielen wir nicht.“ Ich weiß nicht mehr, was ich damals empfunden habe. Im Nachhinein war klar: Künftig würde ich in den Spiegel sehen und einen Ausländer erkennen.“ Es sind Ereignisse wie diese, die Gefühle der Ausgrenzung produzieren: Angst, Scham, Wut, Verzweiflung, und gleichzeitig Sehnsucht und Hoffnung nach Zugehörigkeit verstärken. Sarhangi analysiert, inwieweit die vielfältigen Erfahrungen der Migration die Gefühle von Migrantinnen und Migranten prägen und formen – auch über Generationen hinweg. Auf der Quellen Grundlage seiner eigenen Erfahrungen, Oral-History-Interviews aus dem Archiv der Flucht und autobiographischen sowie literarischen Publikationen entwickelt er ein aufschlussreiches, wie berührendes Buch, aus dem klare Aufträge zur Veränderung für eine menschliche, sozialpsychologisch fundierte und nachhaltige Migrationspolitik der Bundesrepublik Deutschland erwachsen. Lesung und Gespräch finden im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt und werden gefördert durch die Felicitas und Werner Egerland Stiftung. Die Lesung ist Teil der gemeinsamen Lesereihe von Stigma e.V. und dem Literaturbüro Westniedersachsen mit dem Titel „Seiten-Weise-Menschen“. Die Lesereihe widmet sich dabei der literarischen Verarbeitung von autobiografischen Stigmatisierungserfahrungen, ihrer Aufarbeitung und ihrer Emanzipation im künstlerischen Ausdruck zu den verschiedensten Themen. Karten sind über das Literaturbüro Westniedersachsen und alternativ direkt im Haus der Jugend zu den gewohnten Öffnungszeiten zu erwerben. Veranstalter: Stigma e.V. und Literaturbüro Westniedersachsen Ort: Haus der Jugend, Große Gildewart 6-9 Anmeldung: Literaturbüro Westniedersachsen, Tel. 0541 2027908, Email: LitOs-info@osnabrueck.de
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Eintritt: 9€ / erm. 5€
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Tourismusgesellschaft Osnabrücker Land mbH
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