Heimat, deine Sterne

In seinem Text ringt Peter Badstübner, geboren 1959, um den Begriff „Heimat“. Badstübner leidet an Solastalgie: Dieses Wort beschreibt den Schmerz, den man fühlt beim Verlust des geliebten Ortes, wenn wir - bewusst oder unbewusst - die Veränderung oder Zerstörung der eigenen Heimat, des eigenen Lebensraums spüren. Dieses Gefühl fasst uns alle an, verunsichert, ängstigt uns, schafft gesellschaftliche Verwerfungen bis hin zu politischer Radikalisierung. Aus Ostdeutschland stammend, begegnet Badstübner auf der Suche nach den Sternen seiner Heimat Menschen, die ihre eigenen Geschichten erlebt haben, greift sie auf, stellt sie nebeneinander - so wird zunehmend deutlich, wie fragil der Begriff Heimat ist und bleiben muss, wie wenig zu fassen und zu behaupten er ist. Die Band MUCH BETTER, THANK YOU begleitet den Schauspieler bei seinem Bemühen, den Heimatbegriff zu verorten. Kompositionen wechseln mit Improvisation, geben Raum, nehmen Raum, schaffen Wohlfühlmomente und zerstören diese wieder, auf der Suche nach Verständigung, Austausch und - Heimat. Publikums-Feedback: Wer sich schon einmal gefragt hat, was "Heimat" bedeutet, findet hier eine Antwort. Oder gleich mehrere? Dieses Stück aus der Feder von Peter Badstübner – musikalisch unterstützt von der Band "Much Better, Thank You" - ist ein wahrer Ohrenschmaus. Es wird eloquent über "Damals", "Heute", "Morgen" und "Irgendwann" philosophiert. Es muss gesagt werden, keine Sekunde ist vergeudet. Ohne zu viel zu verraten - man ertappt sich dabei, dem Darsteller immer wieder recht zu geben. Hier geht es aber auch an das Eingemachte und verleitet zum weiteren Reflektieren. Ich kann allen Lesern nur raten, diese Aufführung zu besuchen. Hingehen, zuhören, anschauen, nachdenken und - genießen!